© Helvetas/K M Asad
Bangladesch

Sauberes Trinkwasser von oben

© Helvetas/K M Asad

Im Süden von Bangladesch lassen Naturkatastrophen, Wirbelstürme, Springfluten und Überschwemmungen Böden und Grundwasser versalzen. Helvetas ermöglicht benachteiligten Menschen, Regenwasser in Zisternen und Filterbecken als sauberes Trinkwasser für die Trockenzeit zu sammeln. Und zeigt Wege auf, wie die Familien ihre Ernährung verbessern können.

  • Projektname
    Panii Jibon — Sauberes Trinkwasser und gesicherte Ernährung dank Regenwasser
  • Projektphase
    2021 bis 2023
  • Finanzierung
    Spenden, Beiträge, Deza-Programmbeitrag
  • Thematischer Schwerpunkt
    Wasser, Ernährung und Klima
    Migration

Wenn Böden und Grundwasser versalzen

Eigentlich könnte das Delta des Ganges im Südwesten von Bangladesch ein Paradies sein, in dem pro Jahr mehrere Ernten möglich sind. Doch das sich verändernde Klima,  spürbar durch häufigere und intensivere Wetterereignisse, die Abholzung von schützenden Mangrovenwälder und die Crevettenzucht im grossen Stil haben das natürliche Gleichgewicht gestört. Meerwasser dringt tief ins Landesinnere ein und lässt das Grundwasser versalzen. Im Bezirk Bagerhat unterstützt Helvetas bedrängte Bauernfamilien dort, wo es ums Überleben geht: beim Trinkwasser und bei der Ernährung.

Wegen der Versalzung des Grundwassers ist Regen die einzige Quelle für sauberes Wasser. In der mehrmonatigen Trockenzeit  mussten die Menschen bisher auf verschmutztes Oberflächenwasser zurückgreifen. Wo es möglich und sinnvoll ist, bauen Dorfbewohner mit Unterstützung von Helvetas auch Gemeinschaftsreservoirs mit Sandfilterpumpen. In den kommenden Jahren werden weitere 50'000 Menschen ihre Versorgung mit Trinkwasser auch während der Trockenzeit sichern. 14'000 Menschen sollen neu über eine Latrine verfügen.

Die Bäuerinnen und Bauern legen zudem grosse Regenwasserbecken für die Bewässerung ihrer Felder und Gärten an. So können sie mehr produzieren, mehr verkaufen und sich gesünder ernähren. Die Fische, die sie in den Wasserbecken züchten, sind eine zusätzliche Bereicherung ihres Speiseplans. In den kommenden Jahren sollen sich 35'000 Familien gesünder und ausgewogener ernähren können.

Wichtiges Anliegen des Projekts ist es auch, dass die Menschen den Zugang zu sauberem Wasser als Menschenrecht betrachten. Sie werden darin geschult, dieses Recht bei den Behörden einzufordern. In Komitees arbeiten sie an der Planung von Wasserprojekten mit und prüfen deren Umsetzung. Weil sie sich auch in Produzentengruppen organisieren, hängt die Entwicklung nicht nur vom Engagement einzelner Personen ab, sondern wird von der Gemeinschaft getragen.

«Das Wasser aus dem Teich ist nicht sauber und das Grundwasser versalzen. Deshalb sammeln wir nun Regenwasser, damit unsere Kinder gesund bleiben.»

Protap Mazumder, Schneider und Familienvater, Morrelganj, Bangladesch

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